In dieser Zeit wurde neben vielem menschlichen Leid, das dem afghanischen Volk widerfuhr auch dessen Kultur auf das Schwerste beschädigt und nahezu vernichtet.
Soziologen und Historiker sprechen von einem Rückfall der Zivilgesellschaft Afghanistans um 200-300 Jahre.
Zu dieser Zerstörung von Kultur gehören auch Gebäude, die die Architektur Afghanistans der letzten Jahrhunderte repräsentieren.
Um diese Gebäude und damit auch geschichtliches Erbe - mithin baulich
manifeste Bestandteile des kollektiven Gedächtnisses nicht nur der
afghanischen Bevölkerung zu retten, wurde im August 2008 der Verein
ARG e.V. (Afghan Rehabilitation Group) gegründet. ARG verfolgt dabei
einen integrativen, also im weitesten Sinne zivilisatorischen Ansatz
und fungiert als Netzwerkpartner. Der Verein ist selbstlos tätig
und verfolgt nicht eigenwirtschaftliche Zwecke. Wir sehen unsere Arbeit
vielmehr als Beitrag für den Wiederaufbau des Landes und hin zu
einer nachhaltigen, friedlichen Entwicklung.
Hauptzweck des Vereins ist die Förderung und Projektierung von Restaurierungs-
und Sanierungsarbeiten von historischen Gebäuden - also Monumenten
- aber auch von Siedlungsstrukturen in Afghanistan, also auch der damit
verbundenen städtebaulichen Strukturen inklusive Außen- und
Parkanlagen.
Ziel sind also Wiederherstellungsmaßnahmen zur Bewahrung von baulichen
Zeitzeugen, die dem gemeinschaftlichen Gedächtnis der Afghanen wie
auch der
gesamten Menschheit geschuldet sind.
Des
Weiteren will der Verein den Aufbau von handwerklichen Ausbildungsstätten
in Afghanistan und die Aus- und Fortbildung afghanischer Fachleute im
Bereich des Baugewerbes und des Landschaftsbaus fördern.
Im Zuge der Wiederherstellungsmaßnahmen einzelner Gebäude
soll somit verloren gegangenes handwerkliches - kunst- und kulturgeschichtliches
Wissen und das dazugehörige Vertrauen wieder geweckt werden.
